Murnaus malerische Gassen sind von Straßenschildern gesäumt, die mehr erzählen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Doch welche Geschichten verbergen sich hinter den Murnauer Straßennamen?
Bei einem Spaziergang durch den Marktort spürt man förmlich die Präsenz von Persönlichkeiten wie Wassily Kandinsky, Gabriele Münter oder Ödön von Horváth. Doch auch andere Charaktere haben die Geschichte des Marktortes geprägt, wie die „Asamallee" und der „Bayerlacherweg" eindrucksvoll belegen.
Auf den Spuren der Heilkunst: Die Asamallee
Die Ärzte Dr. Stefan Asam (1829 -1893) und Dr. Wilhelm Asam (1862-1944) haben das Gesicht der medizinischen Versorgung in Murnau geformt. Bereits 1864 kam Dr. Stefan Asam nach Murnau, und gemeinsam engagierten sich Vater und Sohn als „Badeärzte" für den aufkommenden Fremdenverkehr. Ihr Einsatz für die Kurentwicklung und das 1879 erbaute „Curhaus Staffelsee" in der Gemeinde Seehausen ermöglichten Badekuren für betuchte Gäste.
Die „Asamallee" erinnert an diese beiden Persönlichkeiten, und in dem von Wilhelm Asam verfassten Büchlein „Ein Sommer im Stahlbade am Staffelsee" lässt sich ihre Geschichte nachlesen. Die Ehrenbürgerwürde für Vater und Sohn sowie ihr Grab auf dem Murnauer Friedhof sind bleibende Erinnerungen an ihr engagiertes Wirken.
Ein Blick in die Vergangenheit: Der Bayerlacherweg
Der „Bayerlacherweg" erzählt die Geschichte von August Bayerlacher (1857-1895), einem Posthalter und Brauereibesitzer. Die Familie Bayerlacher, mit Ursprüngen in Uffing, führte seit 1778 den renommierten Gasthof zur Post mit der Posthalterei. Darüber hinaus war August Bayerlacher Gründungsvorstand des Murnauer Volkstrachten-Erhaltungsvereins.