60 Jahre Luftkurort Murnau

 

Wusstet ihr schon, dass Murnau seit mittlerweile 60 Jahren ein Luftkurort ist? Nein? Oder dass man es fast „Bad Murnau“ genannt hätte? Auch nicht? Dann ist es an der Zeit für einen kleinen historischen Exkurs!

Eine Wanderung zum beliebten Hausberg Heimgarten? Oder vielleicht doch lieber den Krottenkopf erklimmen, den höchsten Gipfel der Bayerischen Voralpen? Die zahlreichen Bergtouren der Gegend sind atemberaubend – keine Frage. Allerdings im doppelten Wortsinn: Wer eine dieser Strecken bewältigt hat, sehnt sich erst einmal nach einer wohlverdienten Verschnaufpause.

Wie schön, dass man sich hierfür bei uns am Staffelsee niederlassen und zur Ruhe kommen kann. Umso erfreulicher, dass sich die Lunge schon bei den ersten tiefen Atemzügen mit frischer Murnauer Luft füllt. Denn Murnau ist ein „Luftkurort“, an dem Gäste wie Einheimische Kraft tanken können.

Luftkurort – Was heißt das eigentlich?

Das Prädikat „Luftkurort“ erhalten Ortschaften, deren Luft und Klima für Erholung und Gesundheit förderlich sind. Bis heute finden in Murnau a. Staffelsee regelmäßig lufthygienische Untersuchungen und Messungen statt. Der Deutsche Wetterdienst überprüft die Luftqualität alle fünf bis zehn Jahre.

Kurz gesagt: Seit 60 Jahren ist hier „die Luft rein.“ Somit darf der Markt Murnau auch einen Kurbeitrag erheben. Doch wie kam es ursprünglich dazu, dass er sich heute überhaupt als „Luftkurort“ bezeichnen darf?

Kurbetrieb in Murnau

Der 1868 gegründete Verschönerungsverein Murnau e.V. sorgte dafür, dass der Fremdenverkehr hier zunehmend an Bedeutung gewann. Er erbaute beispielsweise die Lesehalle im Jahr 1934, die zur Anlaufstelle für Touristen wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte der Tourismus in Murnau a. Staffelsee wieder aufleben. Es wurde nach Ideen gesucht, wie sich der Ort gastfreundlicher gestalten ließe. 1953 fand eine vielbeachtete Ausstellung unter dem Motto „Die schöne Landschaft tut es nicht allein, das Fremdenzimmer muss gemütlich sein!“ statt und lieferte den Vermietern Inspirationen für moderne Gästezimmer. Im gleichen Jahr wurde das gemeindliche Verkehrsamt eingerichtet und übernahm bis 1965 alle Aufgaben des Verschönerungsvereins.

1958 gründete sich dann das Kuratorium Bad Murnau – unter Federführung von Dr. Hellmuth Reif und Dr. Josef Busch. Dessen Ziele waren es, einen Kurbetrieb einzurichten und Murnau zu der Auszeichnung „Bad“ zu verhelfen.

Mit dem 1960 eröffneten Kurhaus Ludwigsbad im Seidlpark, welches über 70 Betten und sechs Moorkabinen verfügte, bestand erstmals eine Einrichtung für die ganzjährige Kur. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Moorbäder – unter anderem dank der Heilwirkung des Bergkiefern-Hochmoores am Langen Filz.

Im Juli 1960 besichtigte der Bayerische Fachausschuss für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen Murnau. Um als Luftkurort anerkannt zu werden, waren einige Schritte nötig: eine Klimastation musste eingerichtet werden, die regelmäßige Messungen durchführt. Zudem waren eine geregelte Müllabfuhr sowie Verbesserungen für die Büros des Verkehrsamtes in der Lesehalle gefordert.

Nachdem alle Kriterien erfüllt waren, kam es am 9. Dezember 1963 schließlich zur Verleihung des Prädikats „Luftkurort“. Das Kurhaus Ludwigsbad erhielt die Anerkennung als Moorkurbetrieb und es waren fortan ambulante Badekuren möglich. 1981 erhielten dann die Gemeindeteile Hechendorf und Weindorf ebenfalls das Prädikat. Der Gemeindeteil Froschhausen ist als Erholungsort anerkannt.

Zwar hat Murnau die Bezeichnung „Bad“ nie bekommen. Trotzdem spielt es heute eine große Rolle für den Gesundheitstourismus im Blauen Land. Besonders das Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger hat maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen. Doch der Marktort hält einen nicht nur durch seine Luftqualität, sondern auch dank seiner einzigartigen Events stets in Atem.

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