150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Murnau

Ein Blick hinter die Kulissen

© Maxi Hartmann

Seit 150 Jahren ist die Freiwillige Feuerwehr Murnau tapfer im Einsatz. Das muss gefeiert werden – und die ganze Marktgemeinde ist dabei! Der ehemalige Kommandant Herbert Maurus gibt Einblicke in die traditionsreiche Geschichte der Feuerwehr sowie ins Festprogramm.

150 Jahre – eine Zeitspanne, die sich viele Menschen gar nicht so richtig vorstellen können. Diesen außergewöhnlichen Geburtstag feiert heuer die Freiwillige Feuerwehr Murnau – und das mit großem Stolz. Seit ihrer Gründung im Jahre 1875 leisten ihre Mitglieder unverzichtbare Arbeit im Einsatz bei Bränden, Unfällen und jeglichen Notsituationen. „Wir können auf eineinhalb Jahrhunderte Tradition und Zusammenhalt zurückblicken“, sagt Herbert Maurus, ehemaliger Kreisbrandinspektor des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, der selbst seit den 1970er Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist.

Und auch für die jüngere Generation der Feuerwehrkräfte steht dieses Jahr ein runder Geburtstag an, denn die Jugendfeuerwehr Murnau wird 30. Dieses feierliche Gefühl wollen die Mitglieder natürlich auch mit dem Rest der Marktgemeinde teilen. Deshalb ist für diesen Sommer während des jährlichen Murnauer Volksfestes ein mehrtägiges Jubiläumsprogramm mit zahlreichen Events geplant. Egal, ob zum traditionellen „Liesl ziagn“ oder einfach zum gemütlichen Beisammensein im Festzelt – alle sind herzlich willkommen!

Von Löschübungen und „Liesl ziagn“

Den Startschuss für die Feierlichkeiten gibt es am Samstag, dem 12. Juli, um 14 Uhr mit einer historischen Löschübung am ehemaligen Postamt. Dabei können alle Gäste hautnah erleben, wie sich das Löschen von Bränden im Laufe der Jahre gewandelt hat. Weiter geht es mit einem Programmpunkt, der ebenfalls tief in der Vergangenheit verwurzelt ist: das „Liesl ziagn“. Hinter diesem Namen steckt ein Wettbewerb, bei dem Mannschaften von fünf Personen einen Oldtimer, welcher bei der Feuerwehr Murnau den Namen „Liesl“ trägt, über die Kemmelallee vor dem Festplatz ziehen. Die Voraussetzung: Bei jeder teilnehmenden Gruppe muss mindestens eine Frau mit von der Partie sein. Ist das stärkste Team erst einmal zum Sieger gekürt, geht es ab 19 Uhr weiter ins Zelt des Murnauer Volksfests, wo der erste Abend bei Speis, Trank und Musik seinen Abschluss findet. 

Ein Blick hinter die Kulissen

Am Sonntag, den 13. Juli können sich ab zehn Uhr Liebhaber historischer Fahrzeuge auf einen weiteren Programmpunkt ganz nach ihrem Geschmack freuen: Im Ortsgebiet findet das Oldtimertreffen statt. Ab 12 Uhr kann man besagte Autos auf ihren Rundfahrten durch Murnau beobachten – oder sich selbst hinters Steuer setzen.

Auch der darauffolgende Sonntag (20. Juli) steht ganz im Zeichen der Freiwilligen Feuerwehr Murnau und ihres großen Jubiläums. Eingeleitet wird der Morgen um neun Uhr dreißig mit einem feierlichen Kirchenzug vom Festplatz zum Kulturpark, wo die anschließende Feldmesse stattfindet. Ab 14 Uhr sorgt der große Festzug mit verschiedenen Musikkapellen, Festwägen und historischen Feuerwehr-Fahrzeugen für noch mehr Feierlaune.

Doch damit nicht genug: Beim Aktionstag am Ödön-von-Horváth-Platz (20. September) können Besucher von zehn bis 17 Uhr live erleben, was es heißt, Teil der Freiwilligen Feuerwehr Murnau zu sein. Das Programm: Eine Atemschutzübung in einem nachgebauten Wohnhaus, das Vorstellen wichtiger Arbeitsutensilien wie dem Spreizer und der hydraulischen Schere, eine Übung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung vor Publikum und vieles mehr.

Die Freiwillige Feuerwehr Murnau im Wandel der Zeit

Während seiner langjährigen Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Murnau wurde Herbert Maurus Zeuge einiger Veränderungen. „Allein die technischen Fortschritte sind bemerkenswert”, erklärt er. „So gab es in den 1970ern vielleicht fünf bis sechs Einsätze im Jahr. Dementsprechend hat ein Löschfahrzeug damals ausgereicht. Das ist mittlerweile anders, und damit müssen wir natürlich mithalten können – sowohl in Sachen moderner Ausstattung als auch in der Zahl der Einsatzkräfte.“

Eines hat sich trotz dieser Herausforderungen in all den Jahren nicht verändert – der Zusammenhalt und Teamgeist unter den Mitgliedern. „Bei uns steht die Kameradschaft an erster Stelle, sonst würde unsere Arbeit nicht funktionieren“, betont Maurus. „Natürlich ist jeder Einsatz unterschiedlich, aber Teil dieses Teams zu sein und Menschen in den verschiedensten Notlagen helfen zu können, erfüllt mich jeden Tag mit Stolz.“ Für die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Murnau wünscht er sich vor allem eines: dass alle Einsatzkräfte und Bürger möglichst unbeschadet bleiben. „Und auf den Neubau des Feuerwehrhauses freue ich mich ebenfalls.“