Faszination Moor: Was lebt im Murnauer Moos?

Ohne Moos nix los. Das gilt nicht nur für den eigenen Geldbeutel. Denn ohne das Murnauer Moos wäre auch unsere Umwelt recht arm dran. Schließlich sind hier Braunkehlchen, Wachtelkönig und noch viele weitere seltene Tier- und Pflanzenarten zuhause.

Aus dem tropischen Afrika zu uns nach Murnau – tausende von Kilometern hat das Braunkehlchen hinter sich gebracht, wenn es im April nach Deutschland kommt. Bei uns angereist, sucht es blütenreiche Wiesen und Brachen, um in Bodennestern brüten zu können. Doch diese verschwinden mehr und mehr, weshalb auch der Bestand der Braunkehlchen seit Jahrzehnten zurückgeht. Gerade deswegen ist es so wichtig, dass die Tiere in Moorgebieten wie dem Murnauer Moos Unterschlupf finden.

Was ist eigentlich ein Moorgebiet?

Einfach gesagt: Ein Moor ist eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Nach dem Ende der letzten Eiszeit begann in weiten Gebieten die Moorbildung. Während dieser Periode kam es vermehrt zu Niederschlägen, die Eispanzer schmolzen und der Grundwasserspiegel stieg. Mit zunehmenden Überflutungen konnten vermehrt feuchtigkeitsliebende Pflanzen wachsen. Dort, wo die Pflanzen auch nach ihrem Absterben nicht abgebaut werden konnten, bildeten sich Moore wie das Murnauer Moos.

Diese sind besonders produktive Lebensräume, die sich von allen anderen Ökosystemen auf der Erde unterscheiden. Hier bildet sich nämlich mehr organische Substanz durch die Photosynthese der Pflanzen, als zersetzt und verbraucht wird.

Außerdem speichern sie große Mengen an Wasser, da sie selbst größtenteils daraus bestehen. Wie riesige Schwämme nehmen sie schnell große Mengen an Flüssigkeit auf und geben diese dann nur langsam wieder ab. So sind Moore wie unser Murnauer Moos hochwirksame Wasserspeicher, die die Gefahr von Überschwemmungen und Flutkatastrophen vermeiden helfen.

Das ist aber noch nicht alles: Sie unterstützen uns aktiv beim Kilmaschutz. Denn fast die Hälfte des als Kohlendioxid in der Atmosphäre vorhandenen Kohlenstoffs ist in Mooren gebunden. Darüber hinaus stellen Moorgebiete wichtige Horte für die Biodiversität und besonders für den Wiesenbrüterschutz dar.

Das Murnauer Moos als größtes Moorgebiet Europas

Das Murnauer Moos ist eines der wichtigsten und überwiegend intakten Naturschutzgebiete in Bayern sowie eine wertvolle Rückzugsfläche für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Dank seiner weiten Streuwiesen, abgelegenen Hochmoore und den natürlichen Wäldern der Köchel können sie diesen eine Heimat bieten. So beheimatet unser Moos heute zwischen 70 und 80 Braunkehlchen-Brutpaare; an die 1.000 verschiedene Pflanzenarten sind im Gebiet zu finden.

Die ortsansässigen Landwirte bewirtschaften die Streuwiesen und sorgen dafür, dass sich das Murnauer Moos nicht in einen „Murnauer Wald“ verwandelt. Das kommt dem Schutz der Wiesenbrüter sehr zugute.

Die Wiesen werden zumeist auch nur einmal jährlich im Herbst oder Winter gemäht. So haben die Vögel genug Zeit, erfolgreich ihren Nachwuchs großzuziehen und auch spätblühende Pflanzenarten finden hier einen geeigneten Lebensraum.

Unsere Naturschutzwächter klären über ökologische Zusammenhänge und etwaige Betretungsverbote auf. So wissen Besucherinnen und Besucher des Blauen Landes, worauf sie im Hinblick auf Naturschutzgebiete wie dem Murnauer Moos, dem Westlichen Staffelsee mit den angrenzenden Mooren und dem Froschhauser See achten sollten.

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